07.12.2022

Envisioning: Am Anfang steht das Warum?

Den Wert einer Cloud-Einführung verstehen.

Im Dschungel der verlockenden Angebote an innovativen Cloud Services verlaufen sich Unternehmen im Dickicht der Möglichkeiten. Die niedrigen Einstiegsbarrieren verleiten IT und Fachbereiche zum Starten neuer Proof-of-Concept-Initiativen – schlimmstenfalls ohne übergreifende Spielregeln und Transparenz bei einzelnen Projekten.  

Der Aktivismus birgt nicht nur finanzielle Risiken: Zu oft erleben wir bei Kunden, dass gescheiterte Cloud-Einführungsprojekte nicht nur keinen Mehrwert stiften, sondern zusätzlich den Widerstand in der Organisation verstärken. Mitarbeiter:innen stellen die Sinnhaftigkeit der plötzlich so dringenden Projekte, verschiedenste Cloud-Dienste einzuführen, infrage. Der Unmut wächst. 

Gleichzeitig entstehen innerhalb der neuen Technologien bereits technische Schulden, mit allen bekannten Herausforderungen, diese wieder einzufangen. 

Um die beschriebene Situation zu vermeiden, benötigt es eine Cloud Roadmap. Diese beinhaltet ein klares Zielbild der Cloud-Initiativen sowie ein Vorgehensmodell, dieses zu erreichen. 

Teil des Zielbilds ist die Motivation, aus welcher der Weg in die Public Cloud gegangen wird und in welchen Fällen sie empfohlen oder gar notwendig ist – und in welchen nicht.  

 

 

Folglich ist zu Beginn die Motivation zu definieren: Warum und wie kann ich durch die Cloud-Einführung Mehrwerte für meine Organisation schaffen? 

  • Wir empfehlen, diese Fragestellung in einer Phase der Vision, „Envisioning“ genannt, als ein dediziertes Projekt mit klarem Scope, Ziel und Enddatum anzugehen, um eine zeitliche Ausdehnung ohne Ergebnis zu verhindern.  
  • Das Envisioning behandelt sowohl die Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen und Herausforderungen als auch den Blick auf Entwicklungen und Trends im Außen. Folgende Faktoren gilt es, bei der Gestaltung einer erfolgreichen Envisioning-Phase besonders zu beachten: 

 

1. Das Team

Ziel ist, ein interdisziplinäres Team aus verschiedenen Bereichen (z. B. Business und IT) und unterschiedlichen Hierarchieebenen zusammenzustellen, um möglichst viele differenzierte Blickwinkel aus dem Unternehmen einbeziehen zu können.  

2. Projektcharakter

Ein definierter Zeitplan und ein klarer Scope sichern den Erfolg der Envisioning-Phase (und verhindern ein Verrennen in Detaildiskussionen in Domänen wie Struktur, Netzwerk oder nutzbare Services). Als Ergebnis steht die Vision der Cloud-Einführung und damit ein gemeinsames Verständnis davon, welchen Wert diese für das Unternehmen bietet.  

3. Inspiration von außen

Cloud-Dienstleister und IT-Beratungen bieten gezielt Workshops an, um Trends und Cloud-Technologien näher kennenzulernen. Auf diese Weise erhalten auch Ansprechpartner:innen aus den Fachbereichen ein besseres Verständnis davon, welche Fähigkeiten die Cloud bietet und welche nicht.  

4. Kommunikation

Eine Vision in der Schublade verspricht keinen Mehrwert. Sobald das Envisioning-Team eine konkrete Zielvorstellung erarbeitet hat, sollte diese in die Organisation getragen werden. Eine Option ist, das Thema innerhalb übergreifender Meetings, Townhalls oder Intranet-Beiträgen vorzustellen und den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zur Interaktion zu geben. Die Akzeptanz und das Verständnis in der Gesamtorganisation ist wesentlich für einen erfolgreichen Start der folgenden Phasen der Cloud Journey.  

 

Im nächsten Beitrag werden wir einen Blick auf die Konkretisierung der Cloud Roadmap und die Vorteile eines strukturierten Vorgehens werfen.  

 

Autoren

Simone Eichler

Head of Cloud Platforms

Timo Gouthier

Senior Consultant

Weiterführende Inhalte

Cloud Center of Excellence
Auf dem Weg in die Cloud