18.02.2025

Generative KI: Wissensmanagement in Unternehmen neu gedacht.

Erfahren Sie, wie Unternehmen mit KI dem Fachkräftemangel begegnen können, ihr Wissensmanagement modernisieren und so Wissen langfristig sichern.

Wissen geht, Herausforderungen bleiben: Mit jedem Ruhestand, jeder Elternzeit und jedem Jobwechsel verlassen wertvolle Fachkräfte Unternehmen – und nehmen ihr Wissen mit. Mit ihnen geht nicht nur Know-how verloren, sondern auch ein Teil der Innovationskraft, die Unternehmen erfolgreich macht. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, neue Talente zu finden. Aktuellen Prognosen zufolge könnten in Deutschland bis 2027 rund 728.000 Fachkräfte fehlen, insbesondere in Bereichen wie IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen (iwkoeln.de). Ohne gezieltes Wissensmanagement verschärft sich der Fachkräftemangel doppelt: Unternehmen verlieren nicht nur Talente, sondern auch das Wissen, das sie produktiv und innovativ macht.

Wie kann Wissen bewahrt und weitergegeben werden? Eine Antwort liefert generative Künstliche Intelligenz (GenAI) als Teil der AI Transformation. Sie hilft Unternehmen, Wissen gezielt zu erfassen, zu strukturieren und für die Zukunft nutzbar zu machen. Entscheidend ist dabei, dass Unternehmen KI nicht isoliert einsetzen, sondern in eine umfassende Strategie zur Wissenssicherung integrieren. Ein Beispiel dafür ist Microsoft Copilot, das als intelligenter Assistent im Arbeitsalltag unterstützt. 

Wissensverlust als strategische Herausforderung

Wissen ist einer der wertvollsten Unternehmenswerte. Doch in vielen Firmen bleibt essenzielles Know-how in den Köpfen weniger Expert:innen gefangen. Unternehmen setzen sich zunehmend mit folgenden Fragen auseinander:

  • Wie kann internes Wissen nachhaltig dokumentiert und genutzt werden?
  • Welche Rolle spielt KI bei der Wissensweitergabe?
  • Wie beeinflusst Wissensmanagement die Wettbewerbsfähigkeit?

 

Eine qualitative wissenschaftliche Studie, die Anna Schätzle, Consultant Transformation of Work bei Campana & Schott, im Rahmen ihrer Promotion an der TU Darmstadt durchgeführt hat, untersucht, welche Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für den Einsatz von KI im Wissensmanagement bestehen.  

Zentrale Erkenntnisse aus der Studie und Handlungsempfehlungen

Um den Einsatz generativer KI im Wissensmanagement besser zu verstehen, wurden 16 Interviews mit Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen sowie Fokusgruppen-Analysen durchgeführt. Auf dieser Basis wurden Schlüsselfaktoren identifiziert, die für eine erfolgreiche Integration von KI in den Wissensaustausch grundlegend sind:

  • Drei Arten von Wissen sind entscheidend: Unternehmen verfügen über organisatorisches, technisches und Kundenwissen. Besonders Kundenwissen ist kritisch, da es oft unzureichend dokumentiert ist und verloren gehen kann, wenn Mitarbeitende ausscheiden. 
    Empfehlung: Nutzen Sie KI-gestützte Systeme wie Microsoft Copilot, um Wissen automatisch zu erfassen und strukturiert bereitzustellen.
  • KI kann Wissen strukturieren, aber nicht alles erfassen: Während KI hilft, Wissen zu katalogisieren und zugänglich zu machen, hat sie Schwierigkeiten mit Erfahrungswissen oder intuitiven Entscheidungsprozessen, die schwer in Daten zu überführen sind. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, strukturierte und unstrukturierte Wissensbestände gezielt zusammenzuführen. 
    Empfehlung: Ergänzen Sie KI-gestütztes Wissensmanagement gezielt durch menschliche Expertise.
  • Mangelnde Motivation zum Wissensaustausch: Viele Mitarbeitende zögern, Wissen weiterzugeben – sei es aufgrund fehlender Anreize oder Überforderung durch digitale Tools. Das Management spielt eine entscheidende Rolle, indem es klare Anreize schafft, Wissensaustausch als festen Bestandteil der Unternehmenskultur etabliert und mit gutem Beispiel vorangeht. 
    Empfehlung: Setzen Sie auf Change Management und schaffen Sie Anreize wie Gamification oder Anerkennungssysteme.
  • KI als Unterstützung, nicht als Ersatz: Besonders bei personellen Veränderungen wie Ruhestand oder Elternzeit kann KI als unterstützendes Tool helfen, Wissen zu dokumentieren. Proaktive KI-Systeme, die Wissen automatisiert erfassen und bereitstellen, können diesen Prozess erheblich erleichtern. 
    Empfehlung: Implementieren Sie generative KI wie Microsoft Copilot, um Wissen automatisiert zu erfassen und bereitzustellen.
  • Wissensaustausch hängt stark von der Unternehmenskultur ab: Ohne klare Richtlinien, Schulungen und eine vertrauensvolle Kultur wird KI-gestütztes Wissensmanagement wenig erfolgreich sein. Besonders wichtig ist, dass das Teilen von Wissen nicht als Risiko für die eigene Position empfunden wird. 
    Empfehlung: Fördern Sie eine transparente Unternehmenskultur und definieren Sie klare Verantwortlichkeiten für den Wissensaustausch.
  • Datenqualität und Datenschutz sind entscheidend: Der Erfolg von KI-Projekten hängt maßgeblich von der Qualität der zugrundeliegenden Daten ab.  
    Empfehlung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Wissensmanagement-Systeme hohen Sicherheitsstandards entsprechen und Ihre Daten strukturiert und DSGVO-konform aufbereitet sind. 

Generative KI als Schlüssel für zukunftsfähiges Wissensmanagement

Die identifizierten Erfolgsfaktoren verdeutlichen, dass generative KI einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, den Wissensaustausch effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Doch die Technologie allein reicht nicht aus – sie muss strategisch in bestehende Prozesse integriert werden. Unternehmen, die generative KI erfolgreich implementieren, profitieren von einer höheren Wissensverfügbarkeit, einem reduzierten Risiko des Know-how-Verlusts und einer gesteigerten Effizienz in der Wissensvermittlung. Die Integration von KI sollte daher nicht als isolierte Maßnahme betrachtet werden, sondern als Teil einer ganzheitlichen Strategie zur Wissenssicherung. Neben der technischen Umsetzung sind gezielte Change-Management-Maßnahmen erforderlich, um Ängste abzubauen, Vertrauen zu schaffen und Mitarbeitende aktiv in den Wandel einzubeziehen. 

Warum sollten Sie jetzt handeln?

Der Fachkräftemangel nimmt zu. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an Unternehmen, Wissen zu bewahren und flexibel weiterzugeben. KI-gestütztes Wissensmanagement kann helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen – vorausgesetzt, er wird strategisch und nachhaltig in bestehende Prozesse integriert.

Der Schlüssel liegt in der Kombination von Technologie und Menschen. Einerseits sollten Unternehmen ihre Datenqualität verbessern und proaktive KI-Systeme wie Copilot einführen, die Wissen automatisiert erfassen und dokumentieren können. Andererseits ist es entscheidend, die Mitarbeitenden aktiv einzubinden, Ängste abzubauen und klare Anreize für den Wissensaustausch zu schaffen. 

Deutsche Social Collaboration Studie 2025


Freuen Sie sich auch auf die nunmehr 7. Ausgabe unserer Deutschen Social Collaboration Studie. Diese erscheint in diesem Jahr Ende März – melden Sie sich schon heute vorab an und wir lassen Ihnen die Studienergebnisse zum Veröffentlichungszeitpunkt automatisch zukommen: 

Vorabanmeldung

Sie haben weitere Fragen zum Einsatz von generativer KI oder möchten das Wissensmanagement in Ihrem Unternehmen gezielt voranbringen? Setzen Sie sich jetzt mit uns in Verbindung.

Kontakt

Anna Schätzle

Consultant - Transformation of Work

Sven Hausen

Associate Partner | Transformation of Work